Die Platte der Woche kommt von The Ska Flames aus Tokyo. Sounds of Subterrania empfiehlt dazu den Genuss eines Apple Cider Whiskey Smash.

01. The Ska Flames – Turn-Up (Sun Shot / Dub Store Records)
The Ska Flames lernte ich 1993 mit ihrem zweiten Album Wail’n Skal’m kennen und war sofort verliebt. Niemand spielte schöner melancholischen Ska als dieses Tokioer Nonett. Natürlich eng angelehnt an den Sound von Tommy McCook und Duke Reid, aber eben mit einer sehr eigenen Note. Umso aufgeregter war ich, als ich ihr neues Album Turn-Up in den Händen hielt und was war das? Unter all den traditionellen Sound sind moderne Einflüsse versteckt. Dezenter Sprechgesang, Spuren lateinamerikanischen Rhythmen und versteckte Rockabilly Sounds bei den Gitarren verunsicherten mich zuerst, rundeten aber das Bild bei jedem Durchlauf mehr und mehr ab und stehen natürlich auch für eine gesunde Weiterentwicklung innerhalb der 36 jährigen Bandgeschichte. Klasse wie man so relaxte Sounds spielen kann.

02. Dead Cells – I (Erste Theke Records)
Ein Bastard aus Holiday Fun Club und Red Dons spült das neue Release von Erste Theke Records mir ins Haus und Haug beweißt ein weiteres mal sein Händchen für interessante Bands. Dead Cells präsentieren klassischen nach vorne preschenden Postpunk, rauh, ungestüm und mit dem Hang zu eingängigen Melodien.

03. Dominique Cravic et les Primitives du Futur - Resume des Episodes Precedents (SouffleContinu)
Die Geschichte der Band begann 1986, als Dominique Cravic, Ukukele-Champion und renommierter Gitarrist, der von Lee Konitz oder Larry Coryell lernte und mit Georges Moustaki und Henri Salvador spielte, einen gewissen Robert Crumb traf. Richtig gelesen, genau der Robert Crumb, Schöpfer von Fritz the Cat und Mr Natural, Artwork Gestalter für Janis Joplin, Banjo- und Mandolinenspieler und Sammler von Schellackplatten.
Die beiden Kumpels komponierten, stellten dann ihr eigenes maßgeschneidertes Orchester zusammen und legten los mit ihrer Melange aus Rhythmen aller Welt. Rhumba aus Zaireto, Gypsy Jazz, Hindu-Walzer oder argentinischen Tango, Blues, Paso Doble und immer wieder Chanson Réaliste. Das Album eröffnet dem geneigten Hörer eine Zeitreise ins Paris der zwanziger Jahre, in eine lustvolle Zeit in der mondän gekleidete Menschen in neumodischen Straßencafes sitzen, wartend auf den Sonnenuntergang um sich in die Nacht zu stürzen und den Moment voller Lebenslust zu feiern und die Schrecken des ersten Weltkrieges zu verdrängen. Dieses Album ist aber mehr als eine Rückbesinnung an eine vergangene goldene Zeit, es ist eine Ode an das Leben.

Apple Cider Whiskey Smash
1 oz Whiskey
½ oz Lemon Juice
4 oz Appel Cider
¼ oz Agavendicksaft

Spotify Liste zum nachhören