Introduction
Viel ist schon erzählt worden über den Tod der Schallplatte, über den Tod des Plattencovers. Warum Geld ausgeben, wenn man Musik auch kostenlos von irgendeinem Server runterladen kann? Warum überhaupt Geld für irgendeine Form von Kunst ausgeben?
Sounds of Subterrania ist meine kritische Auseinandersetzung mit den bestehenden Verhältnissen innerhalb der Musikindustrie. Begriffe wie „Do-It-Yourself“ und „Independent“ wurden längst ins bestehende System aufgenommen und haben sich seitdem von ihrer Sozialkritik hin zur bloßen Genrebezeichnung gewandelt. Musik und die mit ihr verbundenen Klischees sind zum reinen Wirtschaftsfaktor verkommen. Obwohl die Schallplatte als Symbol der Unabhängigkeit und Individualität zählt, kann sie als Massenprodukt dieses Versprechen nicht einlösen, vielmehr manifestiert sie diesen Antagonismus.
Sounds of Subterrania setzt dieser Entwicklung eine eigene Form der Artworkgestaltung entgegen. Zur Akustik und Optik gesellt sich die Haptik. So entwickeln sich Dinge frei von Zwängen und Vorgaben - Kunst und Produkt zugleich.
Durch die Nichtreproduzierbarkeit der Werke wird eine Massenware wieder einzigartig. Was davon bleibt ist eine gemeinsame und größere Idee. Kunst kostet nicht nichts. Sie kostet die Energie derer, die unter vollem Einsatz am Schaffensprozess beteiligt sind. Sie kostet auch den Hörer, Zuschauer, Betrachter - nämlich Aufmerksamkeit und Hingabe.
Dies ist der zugrunde liegende Denkansatz.
Platten von Sounds of Subterrania wollen inspirieren. Zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, die Entwicklung eines eigenen Standpunktes und der Versuch des Verstehens einladen. Kunst, egal welcher Art, bedeutet Freiheit. Eine Chance unsere Gedanken zu formen, eine Hilfe, uns zu artikulieren und in dieser Welt zurecht zu finden.