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Plattentips 04/2020

Sounds of Subterrania Mailorder


Die Platte der Woche kommt von Far Out aus Tokio. Sounds of Subterrania empfiehlt dazu den Genuss eines Dark and Stormy.



01. Far Out – Nihonjin (Everland)
Es gibt Platten, die sind einfach perfekt für einen Sonntagnachmittag. Far Out gründeten sich 1971 und Nihonjin, was soviel wie japanisch bedeutet, erschien dann zwei Jahre später auf Denon. Für das Original kann man schon mal eine vierstellige Summe zahlen, so daß hier ein Reissue, zumal die Original Masterbänder verwendet wurden, natürlich Sinn macht. 2 Tracks enthält die LP. Wobei „too many people“ mit 17:55 Minuten und „Nihonjin“ mit 19:52 zu Buche schlägt.
Aus dem Nichts entführen die 4 Japaner den Hörer langsam Schritt für Schritt ins All(es). Im Gegensatz zu den meisten Alben aus der damaligen Zeit ist nichts überladen, sondern nimmt sich dezent zurück. Nihonjin verknüpft fast beiläufig und auf faszinierender Art traditionelle japanische Elemente mit diesem wirklich wunderbaren Psych-Progrock. Selbst wer langes „Gitarrengefiedel“ nicht mag, sollte dem hypnotisierenden Sound der vier Multiinstrumentalisten etwas abgewinnen können. Eine wirkliche herausragende Platte.



02. The John-Pauls – Forget to remember to forget (Aagoo)
Wer hätte es gedacht, aber auch die zweite Platte ist perfekt für einen Sonntag geeignet. Diese von Postpunk durchzogene Indiefolk Scheibe gehört definitiv dazu. Vielleicht ist es das fragile Duett von Philipp und Mikila, was die sonntägliche Lethargie perfekt widerspiegeln vermag, vielleicht auch die minimalistische, scheppernde Instrumentalisierung. Die Songs sind zerbrechlich, aber nicht kraftlos. Irgendwie wirkt alles schief und ist doch genau auf den Punkt gebracht. Es erinnert mich dadurch auch stark an meine Anfangstage in Kassel und die ersten Konzerte im Haus. Ich mag diese Form von Indiemusik, da sie nach Vollkommenheit und nicht nach Größe strebt.



03. Chubby and The Gang - Speed Kills (Static Shock)
Im Presseinfo steht irgendwas von Motörhead und das kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen. Vielmehr höre ich hier Punk alter Schule mit ner Prise Oi und Garage. Nichts neues also, aber clever gespielt. Man wünscht sich wirklich ein Bier in die Hand und dann direkt vor die Bühne der vier Engländer. Da die 12 Stücke nicht nur durchgeballert werden, sondern sich ab und zu auch ein humorvoll-kitschiges Liedchen oder ein dezentes Hardcoreriff versteckt, macht es die Platte insgesamt abwechslungsreich und spannend.



Dark and Stormy
2 oz dunkler Rum
1 oz Frischer Limettensaft
Eiswürfel



Spotify Liste zum nachhören