Er ist der Bonvivant unter den Labelbetreibern. Kein Hotelbett, was ihm nicht ein Kaviarfrühstück erlaubt, keine Bar die nicht von ihm getestet wurde. Ich mag ihn, denn Matthias bringt etwas zurück, was längst verloren schien. Das Wort, das das gewisse Etwas umschreibt, lautet Schöngeistigkeit. Scheinbar einer Zeit entsprungen, in der Autos noch prächtig sein durften, Kleidung nicht nach Zweckmäßigkeit betrachtet wurde und der Genuss edler Tropfen, nicht in Verbindung mit Nüssen stand, steht dieser Mann wie ein Fels in der Brandung gegen das Diktum der Zweckmäßigkeit. Vielen ist es vielleicht nicht bewußt, aber unserer Zeit fehlt die Ästhetik. Ich weiß, das ist eine harte Aussage und ich höre das Kläffen des Wortes Geschmackssache. Nur woher soll der Geschmack denn kommen, wenn die Bildung dessen nie fokussiert wurde? Ohh, ein Thema was ich liebe, denn es lädt zum Streiten ein und ein Thema, das mich mit Matthias verbindet. Mathias hört bedingt durch seinen Job bei FLIGHT 13 Recordstore viel, aber sein Steckenpferd gilt dem Sound der 50er und 60er Jahre. Und so verwundert es nicht, daß er uns die letzten Beataufnahmen von Gerhard Höllerich mit den Cannons schenkte. Stilecht wird auf Single oder 10inch gepresst. Gegründet 2007 liegt das Label seit 5 Jahren leider auf Eis. Ich bin aber wohlgemut, daß es dem jungen Mann bereits schon wieder in den Fingern juckt.

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