Die Platte der Woche kommt von Slant aus Seoul. Sounds of Subterrania empfiehlt dazu den Genuss eines Suffering Bastard.
01. Slant –Volume 1 LP (Iron Lung)
Mega angepisster Hardcorepunk wird hier einem 17einhalb Minuten um die Ohren gehauen und daß die Band mehr als ein Geheimtipp ist, beweist die Tatsache, daß die Erstpressung bereits eine Woche vor VÖ beim Label ausverkauft war. Von den 100 für Europa bestellten Platten kamen auch gerade mal 40 an (keine Sorge, sie haben zumindest meinen Store erreicht). Yejis schreit sich einfach ihren Frust und ihre Wut von der Seele und der Rest brettert sich ungehobelt durch die 10 Songs, daß es eine wahre Freude ist. Simpler US-Hardcorepunk, ohne Metaleinflüsse oder anderen Firlefanz. Kurz gesagt, einfach ne grandiose Attacke in deine Fresse. Nicht mehr und nicht weniger.
02. Under The Reefs Orchestra - s/t (Capitane)
Selten durfte ich einer so gekonnten Mischung aus Postrock und Jazz lauschen. Die Songs des belgischen Trios um Clement Nourry verschmelzen gekonnt 70 Jahre Musikgeschichte und machen einfach Spass beim Hören. Das Album baut auf Nourrys Solokompositionen auf, welche durch die Zusammenarbeit mit Louis Evrard am Schlagzeug und Marti Melia am Saxofon und Bass den nötigen Freiraum für Improvisationen erhielten. Zur Einordnung würde ich die Musik als eine Melange aus Mono und Fire, mit einem großen Drang zur Trance beschreiben, deren Wechselspiel zwischen gleichzeitig loose und tight zu klingen, einfach auffordert, bewusst zuzuhören.
03. Einkauf Aktuell – Alles muss raus (Twisted Chords) Die Platte fiel mir ein, da diese Woche Françoise Cactus gestorben ist. Ihr Partner Brezel Göring, welcher auch dieses Album produzierte, hatte zusammen mit Dirk Kranz, seines Zeichens Sänger von Einkauf Aktuell, eine Band namens Sigmund Freud Experience. Francoise war großer Fan der beiden und auch ich liebe ihre Platten. Allein durch meine enge Verbindung zu Dog Food 5 beäuge ich natürlich Dirks musikalisches Treiben seit Jahren. Was sich mit der Gründung von Action Team bereits ankündigte, verfolgt Dirk nun schon seit dem Ende von Dog Food 5 in vehementer Weise - deutschsprachiger Garagenpunk mit einzigartigen Texten. Die Songs atmen den dezenten Charme des Prekariats und
in der Tat fallen mir keine vergleichbaren Texter neben Dirk ein, welche banale Geschichten so gekonnt und vor allem ehrlich verpacken.
Suffering Bastard
1 oz Bourbon
1 oz London Dry Gin
1/2 oz Limette ( frisch gepresst)
2 Dashes Angostura Bitters
Ginger Beer
