Helmut bin ich sehr zu Dank verpflichtet. Eigentlich hat er mir zusammen mit Andreas Rautenberg gnadenlos vor Augen geführt, daß mein polternder Umgang in bestimmten Situationen beim Erreichen von Verbesserungen oftmals nicht wirklich zielführend ist. Kennengelernt haben wir uns beim Hamburger Musikforum und der gemeinsamen Arbeit für den VUT Nord. Helmut setzte sich dort unermüdlich für andere unabhängige Labels ein, nicht nur mit Worten, sondern eben mit einem Ozean an Wissen über Kultur und Politik. Ein Großwesir am Hofe des VUT sozusagen, besser wäre allerdings, ihn mit einem kulturellen Bernie Sanders zu vergleichen. Das Besondere und die eigentlich Crux in der heutigen Zeit, da man es besonders erwähnen muss, Helmut setzte sich immer für die anderen Labels ein und nutzte das erhaltene Wissen eben nicht für sein eigenes geschäftliches Vorankommen. Gerade Kulturpolitik ist eine schwierige Sache. Die Begehrlichkeiten, die staatliche Gelder wecken, sind sehr, sehr groß. Verschiedene Lobbyverbände und private Firmen buhlen um diese Gelder. Innerhalb der Ebenen der verschiedenen Verbände gibt es ebenfalls unversöhnliche Positionen. In der Not wird ein Burgfrieden ausgerufen, den es so nicht gibt. Helmut hat seine Fähigkeiten genutzt, genau diesen Begehrlichkeiten eine Abfuhr zu erteilen und eben für Alle zu denken. Sein eigenes Label Legere stellte er dabei immer zurück. Das wiederum passt musikalisch zur Art von Helmut’s Labelfarbe - funky Jazz, Softpop und Soul. Musik für die schönen Momente im Leben, relaxt und mit vielen kleinen Raffinessen versehen.
Und so möchte ich mit wehenden Fahnen auf der Asche der Kultur laut rufen: Wir brauchen mehr alte, weise Männer wie Dich, Helmut!

Kaufempfehlungen Legere Records
1.) Myles Sanko – Forever Dreaming
2.) Shawn Lee – Rides Again
3.) The Mighty Mocambos - 2066

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