Es kann auch von Vorteil sein, wenn die Jugend deinen Rufnamen nicht mehr herleiten kann, das hat dann etwas erhabenes und mystisches, andererseits offenbart es auch die Tragik des Älterwertens. Nun denn, Namen sind Schall und Rauch und das letzte Treffen zwischen Andreas und mir liegt so ziemlich genau 2864 Tage zurück. Was nicht verwundert, denn Exile On Mainstream gibt es etwa so lange wie mein Label und Andreas hat so ziemlich alles gemacht, was man in Zusammenhang mit Musik machen kann.
Anlass für unser Treffen war die Cargo Records Germany Cargo Connection in Wuppertal und es kam wie es kommen mußte, wir stritten über Musik und zwar über Black Metal. Was ich auch bis heute nicht verstehe, denn wenn man ein so gutes Händchen für Noiserock hat muss man sich nicht als Fan von diesem Kasperle Theater für Orkfans decouvrieren und ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, es ging um die vermeintlich nihilistische Weltsicht. Ein großes Feld und deswegen wurde das Gespräch dann auch unterbrochen. Interessant wäre, wie wir heute wohl darüber sprechen würden. Ich kann da einfach nicht aus meiner Haut und möchte es auch nicht falsch verstanden wissen, für mich geht Metal einfach nicht mit Punk zusammen, zu verschieden sind da für mich die Ansätze und genau das war auch der Ausgangspunkt der Diskussion und zwar unabhängig von der ganzen Labelarbeit. Zeit ist vergangen und ins Label Repertoire haben sich zu den harten Tönen ein paar ruhige Töne eingeschlichen. Das hatte mich dann auch überrascht, klingt doch Friedemann wie der junge Norbert Leisegang und ein Duett der beiden wäre wünschenswert, aber auch das höchstwahrscheinlich ein Grund für weitere stundenlange, laute Streitgespräche. Ich freue mich über dieses Hakenschlagen von Exile On Mainstream und auf die Überraschungen, welche der Kanzler noch für uns bereit hält.

Kaufempfehlungen Exile On Mainstream
1.) Enablers – The Rightful Pivot
2.) dälek – respect To The Authors
3.) Volt - Rörhat

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