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Same Same But Different

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Arctic Rodeo Recordings / Frederic Klemm und Frank Georgiadis

Same Same But Different #060

Kennt jemand noch „Every Famous Last Word“ von Miracle of 86? Was für ein perfekter Song und einer meiner All-times-Faves. Und wenn man es kurz machen will mit der Beschreibung, ist Arctic Rodeo genau das Label für genau diesen Sound. Man, was liebe ich gute Popsongs und wie lange muss man sich auf die Suche begeben, sie zu finden. Ich weiß, eine rhetorische Frage. Denn eigentlich muss man nur auf die Seite von Arctic Rodeo schauen und man wird sofort fündig. Gerade scheint hier ja die Sonne hinter den Wolken hervor. Zeit, sich auf eine Wiese zu setzen, ein Gläschen roten Vermouth in der Hand und im Ohr den Gitarrenpop des Hamburger/Stuttgarter Labels. Gegründet wurde das Label von Frederic und Frank genau 5 Jahre nach der Aufnahme von „Every Famous Last Word“ und in den 13 Jahren ihres Bestehens konnten sie 82 Veröffentlichungen mit 60 Künstlern verkünden. Das Genre, was sie beackern, ist sehr eng gesteckt, aber und das muss man ihnen lassen, sie sind Meister darin, die Perlen zu finden. Gerade jetzt in der Coronazeit wurde man von schlechten Akustikgitarrenklängen aus Schlafzimmern malträtiert und damit die Weisheit, daß stumpfe, laute Gitarren oftmals Nichtkönnen verbergen, aufs schmerzlichste bestätigt. Viele dieser „gefühlvollen“ Menschen können halt keine Songs schreiben, darauf kommt es aber an. Als ich mein erstes Album von Kevin Devine erhielt, (damals auf CD von Martin /Scene Police beim Hunter Gatherer Konzert gekauft, welches ich illegal bei Salzmann organisiert habe), hatte ich einen enormen Aha-Effekt, denn es gab wieder die Geschichtenerzähler, deren Worte man lauschen mochte und nicht nach 2 Minuten aggressiv vom weinerlichen Gejaule abschaltete. Es ist eben ein sehr feiner Grad zwischen Melancholie und Selbstmitleid und ein Gespür dafür zu entwickeln und das als Solokünstler und Band umsetzen zu können, eine wahre Kunst. Und so lernte ich auf vor etlichen Jahren Frederic kennen und seine Arbeit zu schätzen, denn aus dieser Grundstimmung heraus kommen, dann eben besondere Kleinode des Pop.
Bei einigen der Platten arbeitet Arctic Rodeo mit Alex Hanke vom Zum Heimathafen zusammen, welcher passend zum Sound Siebdrucke entwirft und diese dann den Platten beiliegen. Genau bei solchen Sachen geht dann auch mein Herz auf, denn genau an diesen Sachen merkt man das Herzblut der beiden Labelmacher. So und da jetzt der Text zu Ende geschrieben und morgen Feiertag ist, trinke ich jetzt ein Glas Vermouth und lege eine Platte von Arctic Rodeo auf und lasse es mir gut gehen.

Kaufempfehlungen Arctic Rodeo
01. The New Amsterdam - At The Foot Of My Rival
02. Kevin Devine ‎– Brother's Blood
03. Knapsack ‎– This Conversation Is Ending Starting Right Now

Webseite / Webshop:
Arctic Rodeo